So findest Du die richtigen Marketing-Kanäle

Die richtigen Marketing-Kanäle auswählen

Früher, da war die Welt für Einzelunternehmer und Selbständige noch in Ordnung. Da stellte man einfach eine Tafel vor die Ladentür und schrieb darauf, welches Produkt gerade im Angebot ist. Die Kunden kamen – und das Thema Marketing war erledigt.

Das war früher… Und heute? Ist Marketing zur Raketenwissenschaft geworden. Kompliziert und aufwändig. Wer sein Marketing selbst macht und die richtigen Marketing-Kanäle auswählen will, der kann ein Lied davon singen.

Unzählige Marketing-Kanäle bespielen?

Marketing-Selbermacher werden überschüttet mit Trends, heißen Tipps und guten Ratschlägen, welche Marketing-Kanäle bespielt werden müssen, um Kunden zu gewinnen: Eine Webseite ist ein Muss, Bloggen eigentlich auch, auf Facebook aktiv sein sowieso, Videos für Youtube aufnehmen sollte schon sein, Fotos auf Instagram und Pinterest posten auch, und natürlich podcasten, twittern und Webinare halten. Wer klassisch offline tätig ist, sollte außerdem noch Flyer drucken, Anzeigen schalten und Interviews geben. Mindestens.

Ganz ehrlich? Der erste Gedanke, den ich habe, wenn ich sowas höre, ist: Einen Scheiß muss ich.*

Wenn das Marketing mehr Aufwand kostet als das eigentliche Business, läuft was schief. Finde ich. Statt in permanenten Alarm zu verfallen und im Marketing jeden künstlichen Hype mitzumachen, bin ich deshalb ein Freund von sinnvoller Einfachheit.

Marketing ist ein Werkzeug

In meinen Augen ist Marketing ein Werkzeug. Ein gutes Werkzeug hält nicht vom Arbeiten ab. Sondern es ist einfach zu bedienen und macht die Arbeit leichter – es funktioniert.

Damit das Werkzeug funktioniert, muss es für die Regeln des Jobs gebaut sein. Für das Marketing heißt das: Es muss die Kommunikation erleichtern.

Kommunikation ist dann erfolgreich, wenn ein Sender (Du) dem Empfänger (Deinem Kunden) über einen bestimmten Kanal (Deine Webseite, Facebook, Twitter, was auch immer) eine Botschaft mitteilt, so dass diese verstanden wird.

Wichtiger als der Marketing-Kanal: Die Botschaft!

Ob Deine Botschaft von Deinen Kunden verstanden wird, hängt aber weniger von der Wahl des Kanals ab. Er ist „nur“ das Mittel, um die Botschaft zu übertragen. Ob Deine Kunden tatsächlich zuhören, hängt vielmehr davon ab, ob sie der Inhalt der Botschaft wirklich interessiert.

Dreh- und Angelpunkt der Marketing-Kommunikation ist also die Botschaft. Deshalb solltest Du nicht den Marketing-Kanal in das Zentrum Deiner Überlegungen stellen, sondern die Botschaft!

What’s Your Story, Morning Glory?

Deshalb ist das der 1. Schritt, wenn Du die richtigen Marketing-Kanäle auswählen willst: Du musst wissen, mit welcher Botschaft Du in die Welt gehen möchtest. Wer bist Du, wofür stehst Du?

  • Steht Dein Business für Spaß und Unterhaltung?
  • Oder für fürsorgliche Zuwendung?
  • Oder erweitert es den Horizont Deiner Kunden?

Finde eine klare Aussage über Dich und Dein Angebot. So wie Coca-Cola mit „Happiness“. Oder BMW mit „Freude am Fahren“. Wenn Du mit mir arbeitest, ist das Finden der Marketing-Botschaft übrigens eine zentrale Aufgabe. 😉

Richtige Marketing-Kanäle

Erst im folgenden Schritt geht es darum, die richtigen Marketing-Kanäle zu finden. Richtig ist ein Marketing-Kanal dann, wenn er zwei Bedinungen erfüllt:

  1. Deine Kunden nutzen den Kanal.
  2. Die Botschaft Deines Businesses kommt darin zur Geltung.

Nichts ist frustrierender und kostet mehr Kraft, als lauthals zu rufen, ohne dass jemand zuhört. Deshalb schau‘, wo sich Deine Kunden aufhalten. In Facebook, im Wartezimmer des Zahnarztes, auf der Spielplatz-Bank? Werde dort sichtbar, wo Deine Kunden sind.

Und: Werde auf Deine Art sichtbar. Du schreibst gerne, aber magst nicht vor die Kamera? Dann verzichte auf Youtube, und blogge. Dort, wo Du Dich wohlfühlst, wirst Du am meisten überzeugen.

Falsche Marketing-Kanäle

Kanäle, die für andere gut funktionieren: Wenn ein Kanal für andere Personen gut funktioniert, heißt das nicht zwangsläufig, dass er für Dich genauso gut funktioniert. Leider.

Kanäle, die der neue Hype sind, und nur „in ist, wer drin ist“: Jeder Marketing-Kanal hat seine eigenen Gesetze, z.B. welcher Umgangston dort herrscht oder wie oft Du Dich zeigen solltest, um nicht unterzugehen. Wenn Du Dich dafür verbiegen musst, wirst Du Dich einfach nicht gut präsentieren. Werde stattdessen in Kanälen sichtbar, in denen Du gerne bist.

Die richtigen Marketing-Kanäle auswählen

Wenn Du Dich fragst „Die richtigen Marketing-Kanäle auswählen – wie geht das?“, dann hängt das vor allem von Dir ab: Von Deiner Botschaft, von Deinem Charakter und von den Kunden, die Du erreichen willst. Deshalb gibt es keine One-size-fits-all-Lösung, um die richtigen Marketing-Kanäle auszuwählen, sondern nur eine individuelle.

Und deshalb kannst Du auf alle Experten-Rufe, in welchen Marketing-Kanälen Du unbedingt vertreten sein musst, um Kunden zu gewinnen, entspannt antworten: Einen Scheiß muss ich!

*Dieser Artikel erschien zuerst am 17. Juli 2017 als Beitrag zur Blog-Parade „Einen Scheiß muss ich – Warum man nicht jeden Trend mitmachen muss“ von Federführend Media. Zur zweiten Auflage der Blog-Parade habe ich ihn komplett überarbeitet und aktualisiert. Die Blog-Parade läuft noch bis zum 5. August 2019. Mach‘ doch auch mit!

Hier schreibt Jana

Hier schreibt Jana

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3 Kommentare zu „So findest Du die richtigen Marketing-Kanäle“

  1. Liebe Jana,
    erst mal natürlich ein dickes Dankeschön, dass du bei der Blogparade mitmachst, ich hab mich riesig darüber gefreut!

    Mit deinem Artikel sprichst du mir aus der Seele. Ich muss mir da an die eigene Nase fassen, weil ich auch mal gemeint hab, ich müsste überall präsent sein. Aber das kann man als Solopreneur ja fast gar nicht. Inzwischen bespiele ich nur die Kanäle, auf denen ich mich wohlfühle – überwiegend Facebook (Zielgruppe) und Twitter (Influencer/Multiplikatoren). Den Rest mach ich sporadisch, wie ich grade Lust habe. Ich schaue mir neue Trends nach wie vor gerne an, weil ich einfach neugierig bin. Aber ich kann mich dann auch ganz entspannt zurücklehnen und sagen „jaja, macht ihr mal, meins ist das nicht“. 😉

    Liebe Grüße und ein zauberhaftes Wochenende
    Elke

  2. Pingback: Blogparade „Einen Scheiß muss ich“ – es war ein Fest! - Federführend Media

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